Veranstaltungen aus dem Landesverband Bremen
Veranstaltungen aus dem Landesverband Bremen

Flucht und Vertreibung

Vortrag und Einweihung der Geschichts- und Erinnerungstafel zum wichtigen Thema der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert

Ankunft von Flüchtlingen aus dem Osten im Februar 1945 in Berlin

Ankunft von Flüchtlingen aus dem Osten im Februar 1945 in Berlin Quelle: Bundesarchiv, Bild Nr. 183-R77448. Urheber unbekannt.


Anlässlich des 75. Jahrestages der Charta der deutschen Heimatvertriebenen erinnert der Landesverband Bremen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gemeinsam mit der Landsmannschaft Ost- & Westpreußen Bremen und dem Bund der Vertriebenen – Landesverband Bremen an die Folgen von Flucht und Vertreibung. Als direkte Konsequenz von Krieg und Gewaltherrschaft haben diese Erfahrungen die Biographien von Millionen von Menschen geprägt, sie haben Nachkriegsdeutschland verändert, und sie beschäftigen Politik, Medien und Gesellschaft bis heute. Anders als oft behauptet, waren und sind Flucht und Vertreibung kein Tabu in der Bundesrepublik, sondern Gegenstand breiter und kontroverser Auseinandersetzungen.

Daran erinnern Dr. habil. Mathias Beer und Dr. Christopher Spatz am 15. Oktober 2025 in einem gemeinsamen Vortrag unter dem Titel „Flucht und Vertreibung - eine deutsche Streitgeschichte“. Dr. habil. Mathias Beer ist Migrationsforscher und Historiker an der Universität Tübingen sowie Inhaber einer Gastprofessur an der Universität Hermannstadt in Rumänien. Aus seiner Feder stammen Publikationen wie die Monografien „Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen“ (2. Aufl. 2023) sowie „Die Flüchtlingsfrage in Deutschland nach 1945. Geschichte, Forschung, Erinnerung“ (2025). Der Bremer Autor und Historiker Dr. Christopher Spatz wird aus eigens für diese Veranstaltung zusammengestellten Zeitzeugenberichten von Flüchtlingen, Vertriebenen, Wolfskindern und Heimatverbliebenen vorlesen. Spatz promovierte nach einem Studium der Geschichte und Germanistik in Oldenburg im Jahr 2015 an der Berliner Humboldt-Universität zur Identität der ostpreußischen Wolfskinder. Er hat die erfolgreiche Kampagne der Gesellschaft für bedrohte Völker zur Entschädigung der Wolfskinder durch die Bundesrepublik wissenschaftlich begleitet. Beginn des Vortrags ist am 15. Oktober 2025 um 18.00 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek Bremen.

Vorher, am 8. Oktober 2025 findet auf dem Osterholzer Friedhof die Einweihung einer Geschichts- und Erinnerungstafel zum Thema Flucht und Vertreibung statt. Beginn ist um 15.00 Uhr auf der Ehrenanlage für Vertriebene zwischen den Feldern O und P.

Mit der am 5. August 1950 unterzeichneten Charta der deutschen Heimatvertriebenen verzichten die Vertriebenenverbände auf Rache und Vergeltung und betonen die Wichtigkeit der Schaffung eines geeinten Europas sowie der Beteiligung der Heimatvertriebenen am Wiederaufbau Deutschlands und Europas.